Stiftung Schloss Dyck / Zentrum für Gartenkunst und Landschaftskultur
31.03.2019 – 08.09.2019

Gartenfokus – Genius dyckensis

(c) Stiftung Schloss Dyck

Anlässlich des 200-jährigen Bestehens des Englischen Landschaftsgartens ist in diesem Jahr die Ausstellungsreihe GARTENFOKUS auf den eigenen Park ausgerichtet. Sensible Werke von Markus Bollen, die einen neuen Blick auf die Natur, die Pflanzen und die gewachsenen Strukturen des Schlossparks liefern, laden zur Versenkung in Details ein.

Der international tätige Fotograf aus Bensberg kennt den Schlosspark schon seit Jahren und hat die Entwicklung der gesamten Anlage im Wechsel der Jahreszeiten mit seiner Großformatkamera verfolgt. Still und faszinierend zugleich erfasst Markus Bollen den Genius Loci von Schloss Dyck und lenkt den Blick auf das, was leicht übersehen wird. Sein Interesse an Dyck begann mit Bildern vom Aufbau des Bambusgartens (2005). Seitdem reist er mehrmals im Jahr in den Park und das Dycker Feld, um dort kleine Details und die Veränderungen im Laufe der Jahreszeiten zu fotografieren.

Die diesjährige GARTENFOKUS Ausstellung gliedert sich nach motivischen Schwerpunkten. Neben elementaren Themen, wie dem Blühen und Vergehen der Natur, dem Wechsel der Jahreszeiten oder der Wirkung von Wasser, Licht und Luft, findet der Besucher Bilder von Pflanzengruppen. Dabei sind es vor allem für Dyck charakteristische Arten, wie Miscanthus, Bärlauch, Magnolien oder Tulpen, auf die Bollen seinen Blick richtet. Klassische Dycker Veduten und typische Postkartenmotive wird der Betrachter dagegen vergeblich suchen. Denn: Er soll zum genauen Hinsehen – zur Betrachtung – animiert werden.

Entsprechend ist schon die Wahl des Bildformates mit einem Seitenverhältnis von 1:3 programmatisch. Unser Blickfeld wird bei den Querformaten geweitet und bei den Hochformaten gestreckt.

Markus Bollen hat seine Kompositionen so angelegt, dass der Bildausschnitt als das erkennbar bleibt, was er ist: ein Ausschnitt. Das Hauptmotiv überzieht die gesamte Bildfläche. So kommt ein abstrakter Zug in die Werke. Je länger der Blick über die Bildfläche wandert, desto tiefer dringt man in die Komplexität der Strukturen ein – und die stehen im Fokus des Fotografen. Auf diese Weise werden Bildfläche, Ausschnitt und Detailreichtum gleichermaßen thematisiert.

Eine Bildreihe eines identischen Motivs mit unterschiedlichen Belichtungszeiten sowie zwei Videoinstallationen spiegeln in Stille und bei Bewegung das Thema von Zeit, sodass die intensive Betrachtung in längeres, meditatives Verweilen mündet. Empfehlenswert auch für den anschließenden Spaziergang durch den Englischen Landschaftsgarten selbst. Denn nur so erschließt sich dem Betrachter der Genius dyckensis, der Wesenskern von Dyck.

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