Museum Kurhaus Kleve / Ewald Mataré-Sammlung
14.07.2019 – 29.09.2019

Als der Kaffeetisch zur Galerie wurde. Keramik um 1930

(c) Museum Kurhaus Kleve

Aus Anlass des Bauhaus-Jubiläums zeigt das Museum Kurhaus Kleve im Sommer 2019 in den alten Kursälen seine Sammlung von Keramiken aus der Zeit um 1930. Die unkonventionelle und besonders reiche Präsentation im ältesten Museumsteil demonstriert den bahnbrechenden Fortschritts- und Stilgedanken der Objekte im Wandel der Zeiten und schafft einen absichtlichen Kontrast zwischen Raum und Objekt.

Noch heute weisen die Keramiken ein fortwährend souveränes Aussehen und einen zeitlosen Geist auf, die ihre Formensprache zu regelrechten Ikonen der Moderne machen.

Die Keramik der Weimarer Republik verdeutlicht den Aufbruch der Kunst in eine neue Zeit. In der seriellen Fabrikation schlägt sich die Entwicklung der Abstraktion in Form und Dekor unmittelbar nieder. In nur einem Jahrzehnt entstand diese für Jahrzehnte gültige neue Sprache in der Form und Farbe, die in der NS-Zeit durch eine „Rebarockisierung“ unterbrochen wurde. Der Blick auf die Keramik der frühen 1930er Jahre in der Ausstellung zeigt die atemberaubende künstlerische Sprache dieser Produkte.

Im Museum Kurhaus Kleve steht dabei nicht das einzelne Objekt im Zentrum der Ausstellung, sondern die unübersehbare Fülle, in der sich der unmittelbare Niederschlag der Kunst auf die Keramik zeigt. Die Bauhaus-Idee selbst konzentrierte sich nicht auf singuläre Werke, sondern auf die Reproduzierbarkeit, Erschwinglichkeit und Zugänglichkeit ihrer Produkte vor allem für die „einfachen Leute“. Diesem Denken schritten vor allem die Künstlerinnen voran, beispiellos folgerichtig, da die bis heute kommerziell erfolgreichsten Werkstätten des Bauhauses die der Keramik und der Weberei waren.

Das Bauhaus markierte einen Kristallisationspunkt der Moderne, von dessen Ideen sich vor allem viele Keramikerinnen anstecken ließen. Herausragende Entwerfer dieser Zeit waren besonders Frauen wie Eva Stricker-Zeisel, Margarete Heymann-Löwenstein, Ursula Fesca, Hedwig Bollhagen, Marguerite Friedlaender und mehr – die im Fokus dieser Ausstellung stehen werden.

https://www.museumkurhaus.de

Museum Kurhaus Kleve / Ewald Mataré-Sammlung

Tiergartenstraße 41
47533 Kleve
Deutschland

+49(0)2821 75010
+49(0)2821 750111
info@museumkurhaus.de

Öffnungszeiten:
Dienstag – Sonntag 11 – 17 Uhr (und an allen Feiertagen, außer 24., 25. und 31.12. sowie 1.1. und Rosenmontag)

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