Stadtarchiv Neuss
28.09.2019 – 31.03.2020

Schokolade, Klömpkes und Cafés

(c) Stadtarchiv Neuss

Das „süße Neuss“ im Bild

Gasthäuser gehören in vielen Städten zu den ältesten Bauten. In jeder Stadt fanden sich schon in der Frühen Neuzeit zahlreiche Schenken und Wirtschaften. Hier gab es Bier und Braten, Unterstellmöglichkeiten für Pferde und Betten für die Menschen. Nach und nach spezialisierten sich viele Wirte und es entwickelten sich Hotels, Restaurants, Schankwirtschaften und Ausflugslokale.

Eine besondere Form der gastronomischen Einrichtungen bildete sich aber erst sehr spät heraus: das Café. Im 19. Jahrhundert begannen Konditoreien, seltener Bäckereien, neben ihren Verkaufsräumen kleine Zimmer einzurichten, in denen Kuchen und Kaffee verzehrt werden konnten. Die neuen Cafés – nicht zu verwechseln mit den Kaffeehäusern des 18. Jahrhunderts, in denen sich vor allem Männer zu Zeitungslektüre und politischem Informationsaustausch trafen – erinnerten mit ihrer Inneneinrichtung an ein gemütliches Wohnzimmer. Und sie waren die ersten Lokale, die von Frauen ohne männliche Begleitung aufgesucht werden konnten.

Die Herstellung von Zucker aus der heimischen Zuckerrübe und der zunehmende Import von Kaffee und Kakao hatten die Rahmenbedingungen geschaffen, um diese früheren Luxusprodukte auch breiten Bevölkerungsschichten zugänglich zu machen. Kuchen, Schokolade, Bonbons versüßten nun den Alltag aller Menschen und dies drückte sich auch im Stadtbild aus. Neben die Cafés, Konditoreien und Feinbäckereien traten im Laufe der letzten hundert Jahre auch andere Orte, die dem Genuss oder Verkauf von süßen Sachen gewidmet waren wie Schokoladen- und Süßwarengeschäfte, Eisdielen oder Milchbars.

Das Stadtarchiv Neuss erinnert anhand historischer Fotos und Geschäftsanzeigen an einige dieser Orte des süßen Genusses in Neuss, die sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts verbreiteten. Dazu gehören etwa der Hofkonditor Herkenrath, bei dem es Wiener Torten und Zitronenkuchen zu kaufen gab, das Süßwarengeschäft Mayser, das bis heute existiert, das Café Faßbender oder die 1980 geschlossene Schokoladenfabrik Novesia, die nicht nur mit einem imposanten Gebäude deutlich sichtbar war, sondern auch dafür sorgte, dass sich für Generationen von Neussern ihre Stadt mit dem Geruch von Schokolade verband.

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