Kultur-Bahnhof Korschenbroich
30.08.2019 – 15.12.2019

Pionierinnen

(c) Kulturbahnhof Korschenbroich

Starke Frauen, die Geschichte schrieben

Frauen verfügen über eine geringere Intelligenz als Männer. Und sie können zwar Kinder gebären, sind aber unfähig, politische Fragen zu verstehen. Es ist daher ausgeschlossen, dass Frauen an Wahlen teilnehmen. – Solche Aussagen führen heute zu Kopfschütteln, Gelächter und Empörung. Aber es ist gerade 100 Jahre her, dass sich Frauen gegen solche Vorurteile zur Wehr setzen mussten.

Während Männer schon seit 1871 an politischen Wahlen teilnehmen konnten, durften Frauen nicht einmal Mitglied in einer Partei sein. Dies änderte sich erst nach dem Ersten Weltkrieg. Damit durften sich Frauen auch an den Wahlen zur Nationalversammlung am 19. Januar 1919 beteiligen. Unter den 423 Abgeordneten befanden sich tatsächlich 37 Frauen.

Die Sozialdemokratin Marie Juchacz war am 19. Februar 1919 die erste Frau, die vor einem demokratisch gewählten deutschen Parlament sprechen durfte. – Heute wird das Land von einer Bundeskanzlerin geführt. Letztlich war sie nur eine von vielen Vorkämpferinnen für die Gleichberechtigung der Frauen. Denn nicht nur in der Politik, auch in allen anderen Bereichen der Gesellschaft mussten Frauen hart um das kämpfen, was Männern selbstverständlich zustand: Frauen durften nicht Medizin studieren, denn man glaubte nicht, dass Frauen fähig seien, die geistigen und körperlichen Strapazen eines Medizinstudiums zu bewältigen. Erst 1908 konnten sich Frauen erstmals an preußischen Universitäten für Medizin einschreiben. – Heute wird jede zweite medizinische Staatsprüfung von einer Frau bestanden.

1908 war auch das Jahr, in dem die ersten deutschen Sportlerinnen an den Olympischen Spielen in London teilnehmen durften. Pierre de Coubertin, der Initiator der modernen Olympischen Spiele, wollte Frauen nur als Zuschauerinnen zulassen – oder um den siegreichen männlichen Sportlern den Ehrenkranz zu überreichen. – Heute verteilen Frauen keine Auszeichnungen, sondern sie erringen sie selbst.

Die Ausstellung befasst sich mit den vielen Pionierinnen in Deutschland und am Niederrhein, die Geschichte geschrieben und die Handlungsräume erobert haben, die heute allen Frauen offenstehen. Der Bogen wird dabei bis in die Gegenwart gespannt. In der Ausstellung werden neben historischen Quellen und Fotos aus den Bereichen Politik, Sport und Alltagsleben auch Kunstwerke der syrischen Künstlerin Zuzan Hamo und von Renate Linnemeier aus Düsseldorf zu sehen sein.

Eröffnung am 30. August 2019: Die Geschichtswerkstatt der Städtischen Realschule Korschenbroich wird sich mit dem Thema beschäftigen und zur Eröffnung am 30. August 2019 ein Rollenspiel von Jugendlichen mit dem Schwerpunkt „Alltagssituationen der Frauen“ aufführen. Die musikalische Begleitung übernimmt die junge Musikerin Jillian Kuhn aus Grevenbroich.

Begleitprogramm

Lesung mit Karen Duve „Fräulein Nettes kurzer Sommer“, 28. März 2019, 19.30 Uhr

Lesung mit Brigitte Glaser „Rheinblick“, 26. September 2019, 19.30 Uhr

Vortrag von Annette Diesler: Elisabeth Gössmann – eine Pionierin feministischer Theologie, 30. Oktober 2019, 19.30 Uhr

Konzert: Die Les Blue Jay Sister – Musik aus den 20er und 30er Jahren, 13. Oktober 2019, 15 Uhr

Museum Kulturbahnhof Korschenbroich

Am Bahnhof 2 | D-41352 Korschenbroich, Öffnungszeiten: So: 14 – 17 Uhr und nach Vereinbarung, Tel: +49 (0)174 / 990 74 44, info@typisch-hilla.de, www.heimatverein-korschenbroich.de

Kultur-Bahnhof Korschenbroich

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