Theater Duisburg / Großer Saal / Opernfoyer / Foyer III - Deutsche Oper am Rhein
26.01.2019 – 30.05.2019

Siegfried

(c) Hans Jörg Michel

Aus dem einstigen Weltenlenker Wotan ist ein machtloser Wanderer geworden. Er verfolgt von fern, wie sein Enkel Siegfried bei dem Zwergen Mime als unbekümmerter Held heranwächst. Doch Siegfrieds Furchtlosigkeit gründet auf einem gefährlichen Defizit: Isoliert und ohne jegliches Geschichtsbewusstsein aufgezogen, schlägt er alles nieder, was sich ihm in den Weg stellt. Dazu wurde er von Mime erzogen, der sich erhofft, durch Siegfried den Ring seines Bruders Alberich zurückzuerobern. Doch Siegfried rebelliert gegen seinen Ziehvater und gegen jeden, der sich ihm entgegenstellt. So findet er intuitiv den Weg zu der schlafenden Brünnhilde. Hier lehrt ihn seine eigene Sexualität im Anblick einer Frau das Fürchten. In höchsten Tönen feiern Brünnhilde und Siegfried schließlich ihre Vereinigung. Es scheint, als hätte die Macht der Liebe die des Geldes besiegt.

Richard Wagner (1813–1883), der Staat und Institutionen stets gehasst hat, steht als Revolutionsphilosoph im „Siegfried“ ganz in Bakunins anarchistischer Schule, wonach die alte Ordnung erst zerstört werden muss, bevor Neues entstehen kann. Siegfried bricht mit allen Regeln, weil er sie nie kennengelernt hat und einfach nicht anerkennt. Institutionalisierte Herrscher werden von ihren lachenden Enkeln demontiert. Die neue Generation scheint nicht interessiert an dem alten Machtstreben, doch lässt sie sich leicht instrumentalisieren, wie Wagner schließlich in „Götterdämmerung“ zeigt.

Zweiter Tag des Bühnenfestspiels „Der Ring des Nibelungen“

Text vom Komponisten

In deutscher Sprache mit Übertiteln

Dauer: ca. 5 Stunden, zwei Pausen

Empfohlen ab 16 Jahren

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