Junges Schauspielhaus - Kinder- und Jugendtheater
13.03.2019 – 03.05.2019

Jugend ohne Gott

(c) Thomas Rabsch

Von Ödön von Horváth — in einer Fassung von Kristo Šagor — Für alle ab 13 Jahren

Ihre Kindheit erlebten sie in der Demokratie, ihre Pubertät bereits in der Diktatur. »Jugend ohne Gott« spielt 1936 in Nazideutschland. Schüler werden zu Menschenverachtung, Gehorsam und Rassenhass erzogen. Bei Geländeübungen und Lagerfeuerromantik probieren sie das Kriegshandwerk, während opportunistische und obrigkeitshörige Erwachsene sich am Rande des Abgrunds der Genusssucht hingeben. Als Zeichen fortschreitender Entindividualisierung gesteht Horváth den Schülern keine Namen zu. Der erwachsene Protagonist heißt lediglich »Lehrer«. Nur die Anführerin einer Diebesbande erhält einen Namen: Eva. »Z« immerhin schreibt Tagebuch.

Riskant sind seine Einträge über die heimliche Liaison mit Eva oder die Zweifel an der militaristischen, faschistischen Erziehung. Als das Kästchen, in dem »Z« sein Tagebuch aufbewahrt, aufgebrochen wird, glaubt »Z« in »N« den Täter zu kennen. Später wird dieser tot im Wald gefunden, und der Verdacht fällt auf Eva. Ein Krimi beginnt, der von den Folgen herrschender Menschenverachtung erzählt. In seinem Meisterwerk von 1937 erkundet Horváth die Geburt des Faschismus. 1938 setzten die Nationalsozialisten den Text wegen seiner »pazifistischen Tendenzen« auf die »Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums«. Der Roman ermöglicht den Abgleich mit einer Gegenwart, in der sich erneut die Frage nach Werten und Haltungen stellt.

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