Vrijheidsmuseum Groesbeek
02.05.2018 – 31.03.2019

Die Kommunisten.

Im Widerstand gegen Faschismus und Kapital

Der kommunistische Widerstand in den Niederlanden hat eine bewegte Geschichte. Die Kommunisten waren die Ersten in den Niederlanden, die sich dem Faschismus widersetzten. Schon zu Beginn der 1930er Jahre waren sie illegal tätig, um den Widerstand in Deutschland zu unterstützen. Am ersten Tag der deutschen Besetzung der Niederlande wurde die gesamte Kommunistische Partei der Niederlande (CPN) zu einer Widerstandsorganisation. Das Nationaal Bevrijdingsmuseum 1944-1945 in Groesbeek erzählt diese bewegte Geschichte in einer faszinierenden Sonderausstellung Die Kommunisten. Im Widerstand gegen Faschismus und Kapital, die vom 2. Mai bis 28. Oktober 2018 zu sehen ist.

Die Vorreiterrolle der Kommunisten hatte Vor- und Nachteile. Nach Mai 1940 zählte die illegale CPN schon bald Tausende Widerstandskämpfer, von denen viele bereits wertvolle Erfahrungen bei illegalen Tätigkeiten hatten. Allerdings hatte die Gestapo ebenfalls einen Vorsprung. In den 1930er Jahren hatte sie mit dem niederländischen Geheimdienst zusammengearbeitet und verfügte daher schon über umfangreiche Informationen zu niederländischen Kommunisten. Diese Informationen wurden herangezogen, um die Kommunisten mit aller Härte zu verfolgen. Dennoch gelang es dem kommunistischen Widerstand, überaus aktiv zu sein. Die Widerstandszeitung De Waarheid wurde 1940 im ganzen Land verbreitet und der kommunistische Widerstand gilt als der Urheber des Februarstreiks 1941. Unmittelbar nach der Befreiung war die CPN überaus beliebt, auch dank ihrer Rolle im Widerstand. Dies war aber nur von kurzer Dauer, da in den Niederlanden bald der Antikommunismus des Kalten Krieges überwog. Erneut waren ehemalige kommunistische Widerständler im Visier des Geheimdienstes. Kommunisten wurden aus dem Verband für ehemalige politische Häftlinge entfernt und im Jahr 1951 wurde sogar die Gedenkfeier für die Widerstandskämpferin Hannie Schaft verboten.

In der Ausstellung Die Kommunisten. Im Widerstand gegen Faschismus und Kapital wird diese spannende Geschichte durch zahlreiche Plakate, Zeitungen, Fotos, Videomaterial und Musikfragmente illustriert. Die Geschichten des kommunistischen Widerstands werden in historischen Exponaten aus den Niederlanden und Deutschland wieder lebendig: So wird ein Vervielfältigungsgerät, mit dem De Waarheid gedruckt wurde, aber auch Sabotagewerkzeug gezeigt, mit dem Züge zum Entgleisen gebracht wurden. Die Verfolgung der Kommunisten wird anhand der beeindruckenden Zeichnungen von Henri Pieck und dem außergewöhnlichen Schachspiel erzählt, das der Widerständler Nico Mourer während seiner Haft aus Brotkrumen angefertigt hat.

2018 – Jahr des Widerstands

Der Widerstand im Zweiten Weltkrieg ist im Jahr des Widerstands 2018 das zentrale Thema. Überall in den Niederlanden finden Aktivitäten statt, die Menschen mit dem Widerstand vertraut machen und zum Nachdenken anregen. Die Vielzahl von Geschichten zum Widerstand aus dieser Zeit kann Anstoß sein, über den Widerstand von damals und seine Bedeutung für heute nachzudenken.

Plattform 2. Weltkrieg

Das Jahr des Widerstands ist eine Initiative der Plattform 2. Weltkrieg (Platform WO2), einer Netzwerkorganisation, in der das Nationalkomitee 4. und 5. Mai, das NIOD, die Kriegsgräberstiftung, Liberation Route Europe und die Stiftung Museen und Erinnerungszentren 40-45 zusammenarbeiten, um die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg in den Niederlanden wachzuhalten. Die Ausstellung „Die Kommunisten“ wird vom Befreiungsmuseum mit finanzieller Unterstützung vom vfonds, dem Nationalen Fonds für Frieden, Freiheit und Veteranenhilfe sowie vom Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sport produziert.

Vrijheidsmuseum Groesbeek

Wylerbaan 4
6561 Groesbeek
Nederland

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