Sind die Protagonisten des großen Heldenepos freie Radikale?
Die Lichtgestalt Siegfried ist ein tumber – aber sehr viriler – Muskelprotz. Sein Umfeld ist auch nicht mit Intelligenz gesegnet. Isländische Männer glauben, dass sie Frauen sind. Ein Schwarzer behauptet, ein Zwerg und unsichtbar zu sein. Am Hof von Worms wird mit Leidenschaft gelauscht, geklatscht und intrigiert.
Von jeder Patina befreit, zeigt Zaimoglu / Senkels Neufassung des Nibelungen-Mythos eine von Rücksichtslosigkeit und Brutalität gezeichnete Gesellschaft, in der jeder König sein will, sich aber keiner ums Regieren schert, und in der Loyalität nur so lange zählt, wie sie zum eigenen Vorteil gereicht.
2011 hat das Junge STM im Grafschafter Musenhof „Viel Lärm um nichts“ gezeigt. Mit „Siegfried“ wird die Sommertheater-Tradition fortgesetzt und die mittelalterliche Spiel- und Lernlandschaft Grafschafter Musenhof als Open Air Spielort etabliert.
Mit Dirk Dijksma, Oliver Döring, Helge Gebel, Frederic Hannen, Lea Krell, Simon Lemmer, Regine Meyering, Jannis Otten, Alexander Sonsalla, Noel Telizin und Jan Westerkamp
Inszenierung Holger Runge, Musikalische Leitung Jan Lammert