Feld-Haus - Museum für populäre Druckgrafik
27.09.2015 – 17.01.2016

Schützende Engel und himmlische Helfer

(c) Clemens-Sels-Museum

Gedruckte Heiligenbilder und Andachtsgrafiken: Ob ein Kind Angst in der Dunkelheit hat, ein Gewitter heranzieht oder eine tödliche Krankheit einen geliebten Verwandten bedroht – für einen religiösen Menschen kann der Glaube in jeder Lage Hilfestellung leisten. Die christliche – und vor allem die katholische – Religion kommt dem Bedürfnis des Menschen nach Unterstützung und Hilfe im Alltag entgegen.

So gibt es nicht nur für nahezu jede Situation das passende Gebet, sondern es gibt auch für jede Notlage einen Heiligen, der um Fürsprache angerufen werden kann, oder ein Ritual, das das drohende Unheil abwenden soll. Noch vor zwei Generationen gehörten diese Bilder und Verhaltensweisen zum Allgemeinwissen und Alltagsleben der meisten Menschen dazu: So wachte das Schutzengelbild in der Nacht über das ängstliche Kind, bei Viehseuchen half der hl. Antonius und das Anzünden einer geweihten schwarzen Kerze sollte bei einem Gewitter den Blitzschlag verhindern.

Dem Wunsch nach konkreter Hilfe entspricht der Wunsch nach konkreter Anschauung. Der Handel bot schon früh gedruckte Bilder mit den Darstellungen von Schutzengeln und Heiligen, mit Segenssprüchen und Gebeten an. Sie hingen über dem Bett, im so genannten Herrgottswinkel und sogar im Stall und sollten Mensch, Tier und Haus vor Unheil schützen. Das Bild, eigentlich nur Stellvertreter des Heiligen, wurde so zum unmittelbar Schutz und Hilfe verheißenden Gegenstand.

Das Feld-Haus – Museum für populäre Druckgrafik verfügt über eine große Sammlung von Andachtsbildern, religiösem Wandbildschmuck und gerahmten Haussegen, die in der Ausstellung präsentiert werden. Aber wer glaubt, hier in eine längst vergangene Welt einzutauchen, irrt, denn inzwischen werden auch moderne Plagen und Gefahren durch den Heiligenkalender abgedeckt: Der hl. Christophorus beschützt in der katholischen Vorstellungswelt nicht nur seit Jahrhunderten alle Reisenden, sondern heute besonders auch die Autofahrer; und der hl. Sebastianus, der früher bei Pesterkrankungen angerufen wurde, ist inzwischen zum inoffiziellen Schutzpatron der Homosexuellen und der Aids-Kranken geworden.

Eröffnung: 27. September um 11.30 Uhr

www.clemens-sels-museum.de

Feld-Haus - Museum für populäre Druckgrafik

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